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Niederlande

Viele Kunstschaffende zog es im 17. Jahrhundert, dem sogenannten Goldenen Zeitalter, in die Niederlande. So auch Johann Liss, der wohl bereits im Jugendalter nach Amsterdam ging. Wie war die Niederlande damals? Und auf welche Kunstszene traf der junge Johann Liss dort?

Geschichtliche Einordnung 

Kunstgegenstände aus den Niederlanden des 17. Jahrhunderts haben sich bis in die Gegenwart in großer Anzahl erhalten. Auch viele Informationen über die Künstler sind bekannt, und ihre Lebenswelt tritt uns durch Genrebilder und Landschaften aus den Gemälden entgegen. Bei Hintergrundinformationen zu deren Entstehung wird es jedoch schon schwieriger. Nur wenige schriftlichen Belege sind bekannt, da die meisten Gemälde für den freien Markt und nicht als Auftragswerke geschaffen wurden. Aus vielen der erhaltenen Gemälde kann man den politischen und religiösen Rahmen erahnen, in dem die Künstler arbeiteten. Die calvinistische Kirche wünschte keine Ausschmückungen, und auch Adelige zählten selten zu den Mäzenen. Käufer der Gemälde waren daher meist Bürgerliche.¹

Um das sogenannte „Goldene Zeitalter“ im 17. Jahrhundert verstehen zu können, muss man die Vielzahl an Veränderungen in allen Teilen des Lebens betrachten, die schon vor dem 16. Jahrhundert begannen und ihren Schatten bis weit in das 17. Jahrhundert warfen. Maximilian von Habsburg (1459-1519) erlangte im Burgundischen Erbfolgekrieg (1477-1493) die burgundischen Provinzen der Nördlichen Niederlande. Durch seine Hochzeit mit Maria von Burgund fielen die Niederlande an die Habsburger Dynastie, die sich im 16. Jahrhundert in eine spanische und eine österreichische Linie geteilt hatte. Sein Nachkomme Karl V. war entschlossen, sein Reich zu erweitern und erlangte zwischen 1524 und 1543 die Herrschaft über die noch fehlenden Provinzen und gründete die 17 Provinzen der Niederlande.²

Karl V. dankte 1555 zugunsten seines Sohnes, Philipp II., ab. Nachdem diesem der Kaiserthron des Heiligen Römischen Reiches verweigert worden war, wurde er König von Spanien und Souverän der Niederlande mit Brüssel als Residenz. Philipp war überzeugter Katholik. In den Niederlanden fielen jedoch die von Predigern aus Gent und von aus Frankreich geflüchteten Hugenotten verbreiteten Lehren Calvins auf fruchtbaren Boden und gewannen für die Bürger der Nördlichen Niederlande zunehmend an Bedeutung. Philipp brandmarkte diese als Ketzer und legte schwere Strafen für die Anhänger fest, was zu Emigrationswellen in die umliegenden Länder führte. Philipp selbst verließ 1559 die Niederlande, um nach Spanien zurückzukehren, und ließ die Niederlande unter der Regentschaft von seiner Halbschwester Margarete von Parma und Wilhelm I. von Oranien zurück. 

Joan Blaeu, Karte der Niederlande, 1635, o. A., Amsterdam, Historisches  Schifffahrtsmuseum.

Unbekannt, Leo Belgicus (Landkarte der Niederlande), 17. Jahrhundert, o. A.,  Rotterdam, Historisches Museum.

Dieser unterstützte den Religionsfrieden, der seit 1555 im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation herrschte. Auch Margarete unterstützte ein milderes Vorgehen gegen die „Ketzer“. Philipps Antwort auf diese Forderungen, in der auch er gemäßigtere Maßnahmen akzeptierte, kam zu spät. Ein Niederländischer Aufstand gegen die spanische Krone war die Folge.³

1566 brach der Aufstand gegen die katholische Kirche mit einem Bildersturm aus, der sich von Flandern bis Amsterdam ausbreitete. Einige Kunstschätze konnten noch aus den Gotteshäusern gerettet werden, vieles wurde jedoch zerstört. Philipp II. sah sich zur Handlung gezwungen und entsandte ein spanisches Heer, um die Aufständischen niederzuschlagen. Der Krieg dauerte bis 1576, als gemeinsam die Genter Pazifikation unterschrieben wurde. Die Unruhen brodelten weiter, bis sich 1579 zuerst die 10 südlichen, katholischen Provinzen zur Union von Arras vereinigten und infolgedessen auch die sieben nördlichen, calvinistischen Provinzen zur Utrechter Union. Dies begründete die Entstehung der Nördlichen Niederlande als Nation. 1581 sagten sie sich von Spanien los und riefen ihre Unabhängigkeit aus.

 

Schlacht von 1607, Cornelis Claesz. van Wieringen, c. 1621, Öl auf Leinwand,  136,8cm × 187cm, Amsterdam, Rijksmuseum

Wenceslas Hollar, Navires marchands de la Compagnie néerlandaise des Indes orientales (V.O.C.), 1647, Kupferstich, Bibliothèque du Musée National de la Marine

Schlacht von 1607, Cornelis Claesz. van Wieringen, c. 1621, Öl auf Leinwand,  136,8cm × 187cm, Amsterdam, Rijksmuseum

Besonders Amsterdamer Patrizier wendeten sich vom Gedanken an einen neuen Souverän ab, um als Bürger einer Republik unabhängig zu sein. Die politische Gewalt wurde auf den Staatsrat und die Generalstaaten übertragen. Amsterdam entwickelte sich 1590 zu einer bedeutenden niederländischen Hafenstadt unter Führung der Calvinisten. Das städtische Bürgerrecht erhielt man durch Geburt oder konnte es kaufen. Unter den Einwanderern befanden sich auch etliche Künstler. Die Phase zwischen 1588 und 1598 war entscheidend für die holländische Nation. Auch die Künstler erschufen in diesen Jahren die Basis des Goldenen Zeitalters der holländischen Kunst.

Zur Jahrhundertwende entwickelte man Techniken, um das Land trockenzulegen und schuf so fruchtbares Nutzland. Gleichzeitig wuchs die Fischindustrie. Flotten brachen zu Ostindienexpeditionen auf. 1602 wurde Ostindische Compagnie gegründet. Der Handel blühte. Ein Strom von Zuwanderern kam in die größeren Städte. Reiche Kaufleute, die vor den spanischen Truppen geflohen waren, Handwerker, um auf den Schiffen anzuheuern, Flüchtlinge aus deutschen Regionen, die vor dem beginnenden Dreißigjährigen Krieg Schutz suchten, sie alle kamen und brachten auch Geld oder zumindest neue Kenntnisse aus ihren Heimatregionen mit.

Auch die militärische Situation entspannte sich. 1588 hatten holländische Schiffe den Engländern geholfen, die spanische Armada zu schlagen. 1598 starb Philipp II., sein Sohn Philipp III. erbte den Thron und die Schulden des Vaters, da die immer noch geteilten Niederlande aufgrund des fortgeführten Kampfes gegen den Norden große Summen verschlangen. Letztlich stimmte er der Unabhängigkeit der Vereinigten Provinzen zu. 1609 wurde ein Friedensvertrag unterschrieben, der 12 Jahre weiter wirkte.

1621 brandeten die Kämpfe gegen Spanien erneut auf. 1626 gelang es den Holländern, erste Siege zu erringen, und 1632 konnten sie das Maastal befreien. 1637 sandte Philipp IV. eine Armada gegen den Norden aus. Der holländischen Flotte gelang es, sie zu zerstören, was das Ende der spanischen Seeherrschaft bedeutete. Finanziell war Holland durch das Wirtschaftswachstum der Provinzen dazu in der Lage, die Kämpfe zu finanzieren, auch durch die Erträge der Westindien Compagnie. Die Republik wurde immer stärker, das spanische Reich zerfiel. Philipp IV. begann Friedensgespräche mit der Republik, der 1648 besiegelt wurde. Die Vereinigten Niederlande wurden als freier und unabhängiger Staat anerkannt. Damit endete der sogenannte Achtzigjährige Krieg (1568-1648) zwischen den Niederlanden und Spanien.

Politik und Religion

     „1555 übertrug Karl V. seinem Sohn Philipp II. von Spanien die Herrschaft über die
    Niederlande. Der autoritäre Regierungsstil dieses katholischen Fürsten führte 1568 zu
    einem bewaffneten „Aufstand, wie der sog. Achtzigjährige Krieg zu Beginn genannt
    wurde; Anführer war ab 1572 Prinz Wilhelm von Oranien. Der Befreiungskampf hatte die
    Teilung der Niederlande zur Folge: Die südlichen Niederlande blieben dem spanischen
    Katholizismus treu, während die protestantischen nördlichen Niederlande 1581 die
    Republik der Vereinigten Niederlande bzw. die Generalstaaten (benannt nach der
    Generalversammlung der sieben Provinzen) bildeten. Die Republik erreichte durch den
    1648 geschlossenen Frieden mit Spanien die Unabhängigkeit.“

Die Zeit von ungefähr 1581 bis zum Ende des Jahrhunderts wird als die niederländische Goldene Zeitalter genannt, die durch die wirtschaftliche und kulturelle Blüte gekennzeichnet ist. Es handelt sich um die Zeit zwischen der Unabhängigkeitserklärung der nördlichen Provinzen von Spanien (Republik der Sieben Vereinigten Niederlande, 1581) und dem Katastrophenjahr (1672), wenn die Republik durch Frankreich, England und die Bistümer Münster und Köln angegriffen wurde. Von 1609 bis 1621 gab es einen Waffenstillstand (als Ruhephase des Achtzigjährigen Krieges), nach dem Spanien und Vereinigten Niederlande die Kampfhandlungen erneut aufgenommen habe. Und 1625, im Todesjahr des Prinzen Moritz, fiel die Stadt Breda, die für uneinnehmbar gehaltene Stätte seines ersten Sieges, an Spanien (General Spinola).¹⁰ Dieser Sieg ist im Gemälde „Die Übergabe von Breda“ von Velázquez thematisiert. 

Mit dem Begriff der „Niederlande“ wurde Mitte des 16. Jahrhunderts ein Gebiet umschrieben, das in geografischer Hinsicht ungefähr mit den heutigen Benelux-Staaten übereinstimmt. Politisch einte dieses Gebiet jedoch nicht viel mehr als der gemeinsame Name auf der Karte, und auch juristisch und ökonomisch betrachtet war von einer Einheit keine Rede.¹¹ 

Demzufolge sind die Voraussetzungen für die Blüte im 17. Jahrhundert die Reformation, die Vereinigung, militärische Erfolge, sowie die gewonnene globale See- und Handelsmacht. Somit führte der schon erwähnte Kampf der holländischen Protestanten gegen die spanische katholische Herrschaft zur Unabhängigkeit der Vereinten Provinzen, dem künftigen Königreich Holland. Die siebzehn Provinzen trennten sich Ende des 16. Jahrhunderts voneinander. Die südlichen Provinzen (Arbois, Flandern, Hennegau, Wallonien) blieben dem Katholizismus treu und bildeten die Union von Arras, während die sieben Vereinigten Provinzen des Nordens (Holland, Zeeland, Gueldre, Utrecht, Fris, Overijssel und Groningen), vereint in der Union von Utrecht, calvinistisch blieben. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde der Calvinismus nach und nach zur vorherrschenden Religion.¹² Religionsfreiheit wurde allerdings von Anfang an gewährleistet, was großen Einfluss auf die Migrationen hatte.

Die Übergabe von Breda, Diego Velázquez, 1635, Öl auf Leinwand, 307 x 367 cm, Madrid, Museo del Prado

Wirtschaft

„Für Geld ist dem holländischen Kaufmann alles feil; er würde Gott verkaufen, wenn er wüsste, wie man ihn transportieren kann.“¹³

Im späten 16. und im 17. Jahrhundert erlebten die nördlichen Niederlande einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung.¹⁴ Trotz des Krieges, in den der junge Staat verwickelt war, weil Spanien nicht bereit wurde, die Souveränität der Provinzen anzuerkennen, entwickelte sich die frühe Republik rasant. In Holland, dem ökonomischen Herzen der Republik, fanden seit Mitte der 1570er Jahre keine Kämpfe mehr statt und dadurch war insgesamt die Entwicklung zum größten Handelszentrum in Europa ermöglicht, mit einer Dominanz im Welthandel, die die junge Republik erst im 18. Jahrhundert wieder verlor.¹⁵ Die Basis des Wohlstands im Goldenen Zeitalter war der internationale Handel. Besonders in den Jahren ab ca. 1590 bis zum Ende des Zwölfjährigen Waffenstillstandes im Jahr 1621 fand eine stürmische ökonomische Expansion statt. Auf diese folgte eine Periode des langsameren Wachstums und der Konsolidierung, an die sich – ab der Mitte des Jahrhunderts – auch Rückschläge anschlossen.¹⁶

Die Wanderung der Heringsschwärme in die Nordsee verschaffte den Holländern ein Quasi-Monopol auf den Fang und die Verarbeitung des Herings, der als preiswerte Alternative zum Fleisch ein wichtiges Nahrungsmittel darstellte. Weiterhin wurde mit Getreide gehandelt (besonders Amsterdam), mit tierischen Produkten wie Butter und Käse und mit preiswertem Holze. Holland in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert kann auch als die größte Waffenschmiede Europas bezeichnet werden. In Finanz- und Steuerwesen setzten die Vereinigten Niederlande ebenfalls Maßstäbe.¹⁷ 

Weiterhin ist Kunsthandel ein wichtiges Merkmal des Goldenen Zeitalters – da kam es zur Geburt des Kunstmarktes. Anonymer Markt mit keinen Aufträgen und hohen Konzentration von Künstlern, die viel produzieren, zwang zum Erfindungsreichtum.¹⁸ So hatte z.B. Antwerpen einen gut entwickelten Markt für Luxusartikel.¹⁹ Außerdem bietet Antwerpen, bzw. der Stadtteil „Diamantkwartier“ auch heute wertvoll geschliffene Diamanten.

Stadt ...

In den Bildern der vielen Künstlern, die zu der Zeit aktiv waren, widerspiegelt sich ihre Welt. „Da sehen wir die Städter in ihren Wohnhäusern, die Bauern in den Schenken, wir können die Kleider betrachten, die benutzten Geräte, die Dinge, die sie aßen, die Blumen, die sie liebten, ihre Dörfer und Städte mit Straßen, Plätzen und Kanälen, Wasserstraßen und Häfen, mit Booten und Schiffen aller Art und nicht mehr Schiffen, die auf See kämpfen oder an fernen Gestanden gestrandet sind. (…)“²⁰

Seit Ausgang des 16. Jahrhundert entstand eine Reihe illustrierter Stadtbeschreibungen, unter denen die von Amsterdam (1611) und Haarlem (1628) besonders aufschlussreich sind. Solche Stadtbilder helfen beim Verständnis der Lebenswelt damals. Das Hauptblatt der Amsterdams Stadtschilderung zeigt im Vordergrund auf einem fiktiven Strand Waren und Kaufleute aus aller Welt, die der Text zusätzlich erklärt, danach den Hafen mit Schiffen und dahinter die weit sich ausbreiten Silhouette der gerade in diesen Jahren erneut expandierten Stadt. 

Außer Amsterdam, das die einschneidendste und eine der für das 17. Jahrhundert in Europa prägenden Umgestaltungen erfuhr, wurden auch die Städte wie Haarlem, Delft, Leiden, Rotterdam, Hoorn oder Alkmaar seit den 1570/80 mehrmals erweitert. Die blieben aber in ihrer Größe überschaubar, wobei sich die inneren Strukturen und ebenso der architektonische Ausdruck veränderte. Wegen der in der Zwischenzeit gewaltigen Dimensionen des Zwischenhandels, kam es zur Wandlung auch in der Wohnsituation – indem die Waren aus aller Welt den Speichern an den Häfen zunehmend konzentriert wurden, veränderte sich die Stellung des Wohnhauses des Kaufmanns. Olbrich und Mölbius betonen, die endgültige Trennung des „heerenhuis“ vom „winkelhuis“ des kleinen Krämers und des zünftigen Handwerkers war der Ausdruck der entscheidenden sozialen Distanzierung innerhalb der bürgerlichen Schichten.²¹
„Das großzügige Umbauplan führte zur faszinierenden Entfaltung der Stadt des holländischen Frühkapitalismus Städtebaulich bot es zum einen die geniale Übertragung des barocken Festungssterns auf die Struktur der Stadt durch die Führung der Kanäle und der das gesamte Gebiet umschließenden, etwa acht Kilometer langen Festungsmauer mit 26 Bastionen. Zweites Ergebnis wurde für Holland klarste Scheidung der Zonen der Arbeit und des Warenverkehrs, seiner Leitung und Wohnens. (…)“²²

Claes Jansz. Visscher (II), Blick auf Amsterdam, 1611, Stich, 62,8cm × 171,7cm × 2cm, 

... und Leben

Wie schon erwähnt wurde, aus den Gemälden lässt sich einiges lesen. So erfahren wir, am Beispiel der Porträts, auch über die Kleidung zu der Zeit. Nichtsdestotrotz sollen die Modeformen der Bildnisse als Wiedergabe realer Praxis und des sozialen Status mit Vorsicht genommen werden. Es kommt vor, dass altertümliche, fremdartiger oder fantasievolle Kleidung beim Porträtieren verwendet wird (Rembrandt) oder dass sich luxusfreudige Bürger in prächtiger Kleidung darstellen lassen (Hals). Diese trugen das feierliche Schwarz, das schlicht erscheinen kann, in Wirklichkeit aber durch die spanische Hoftracht als das Muster wahrer Vornehmheit festgelegt war.²³ Schwarz war am Anfang des 17. Jahrhundert noch die beliebteste Kleidungsfarbe. So schreibt Charlotte Higgins in einem Artikel für The Guardian: „Black was predominant, according to Betsy Wieseman, curator of Dutch paintings at the gallery, partly because it implied ´sobriety and modesty. But at least as important was the fact that it was fashionable. These days, when you go out somewhere special, the chances are that you reach for black. Well, for much of the 17th century it was like that in the Netherlands.´ “²⁴

Allmählich passte sich die Kleidung der selbstbewussten Niederländer wieder den natürlichen Proportionen an und Merkmale der spanischen Mode, wie zum Beispiel die Auspolsterungen „Heerpauken“ und Wämser, verschwanden. Hosen durften nun locker fallen und reichten bis über die Knie. Dieses lässige Aussehen trug ihnen den Namen „Schlumperhosen“ ein. Der unbequeme „Mühlsteinkragen“, den wir bei vielen Gemälden aus dieser Zeit sehen, wandelte sich zunächst bei den Männern zu einem weichen, nach vorne fallenden Spitzenkragen. Kragen mit größeren Stücken Spitze deuten auf das Wohlhaben, gleich wie bei der Haube bei Frauen. Die Frauenmode hat sich ebenso verändert, allerdings etwas langsamer. Der Schulterkragen hielt bei den Frauen seit den 1630er Jahren Einzug und gab nun auf wieder den Blick auf einen Ausschnitt frei. Dieser zeigte sich zunächst viereckig und wandelte sich schließlich in ein Oval. Rock und Oberteil verloren ihre starren Formen, die gepolsterten Reifröcke verschwanden, Ärmel wurden lockerer und erhielten breite Bündchen. Helle Farben wie gelb und rot ersetzten die dunklen Töne der spanischen Hofkleidung, dazu wurden leichtere Stoffe bevorzugt. In den oberen Schichten kleideten sich die Damen gern in glänzende Seidenstoffe.²⁵

Dirck Hals, Ein Banquet, 1628, Öl auf Holz, 40,6 x 66 cm, New York, Metropolitan Museum of Art

Kunstszene

 

Vor der Reformation war die Kirche einer der wichtigsten Auftraggeber für Kunstschaffende. In den Nördlichen Niederlanden änderte sich dies durch die zunehmende Vormachtstellung der calvinistischen Kirche und deren Bilderfeindlichkeit. Auch Regenten, Landadel oder der Hof des friesischen Statthalters erteilten zwar wichtige Aufträge, die für Künstler Prestige und ein gutes Gehalt bedeuteten, aber was die Anzahl der bestellten Kunstwerke anging, hatten sie als Auftraggeber keine große Bedeutung. Die Kunstszene entwickelte sich daher vor allem in Bürgerhaushalten. Diese gaben sowohl für ihre privaten Wohnsitze als auch für öffentliche Gebäude wie Rathäuser und Amtsstuben Kunstwerke in Auftrag.²⁶ Trotz des calvinistischen Glaubens verschwanden religiöse Szenen nicht völlig aus den Darstellungen. Eine Form des Andachtsbildes überlebte und forderte zur privaten Ausübung des Glaubens auf.²⁷ 

Auch die unterschiedlichen Gilden waren wichtige Auftraggeber. Wenn auch mit dem Aufkommen des Protestantismus die Aufträge für die Schutzheiligen der Gilde abnahm, so wurden doch zunehmend, ausgelöst durch den Krieg gegen Spanien, militärische Aspekte betont.²⁸ Die Größe eines Kunstwerkes bestimmte meist den Preis, was ein Künstler wie Rubens aber klar ablehnte.²⁹ Vor allem bei den privaten Aufträgen gab es keine traditionellen thematischen Einschränkungen, ein freier Markt entwickelte sich für „biblische und mythologische Kompositionen, Landschaften Seestücke, Stillleben und Genrebilder“.³⁰ Die Künstler begannen, nicht nur auf Bestellung zu arbeiten, sondern fertigten Werke im Vorfeld an, die in ihrem Atelier, bei Märkten oder über Kunsthändler verkauft wurden. So konnten auch Bilder nach eigenem Geschmack gefertigt werden, ohne sich nur auf Kundenwünsche festlegen zu müssen. Bilder lösten sich von der Architektur, Rahmungen wurden zunehmend wichtiger, da sie den Blick von der umliegenden Wand in das Bild hinein lenkten. Eine niederländische Eigenart war es zudem, zusätzlich Vorhänge vor diese Bilder zu hängen, die an mittelalterliche Fastentücher erinnerten und so das nicht Alltägliche des Gemäldes darunter betonten.³¹ 

Zum Schutz vor Konkurrenten, auch aus dem Ausland, waren die Maler durch die Zunftgesetze abgesichert. Ein weiterer Schutz vor Konkurrenten bildete die Spezialisierung auf ein bestimmtes Bildthema.³² Charakteristisch für die Kunstszene des 16. und 17. Jahrhunderts in den Niederlanden ist die zunehmende Ausdifferenzierung der Künstler in die Anfertigung von Stillleben oder Landschaften. Dabei spezialisierten sich manche Künstler innerhalb dieser Gattungen noch einmal auf bestimmte Sujets wie beispielsweise Fischstillleben.³³ 

Generell finden sich in der niederländischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts bei den Themen der Malerei jedoch alle Gattungen wieder. Historienbilder wurden gerne in Rathäusern der Republik aufgehängt, um alle Beteiligten an die Bedeutung ihrer Posten zu erinnern. Dazu gehörten nicht nur biblische oder klassische Erzählungen, sondern auch lokale Legenden und die nationale Geschichte, teilweise mit künstlerischen Freiheiten. Dabei war es auch nicht unüblich, Porträts in diese Gemälde mit einzubinden. Rembrandt stellte sich beispielsweise mehrfach in Gemälden mit biblischem Thema dar.³⁴

Neben den klassischen Darstellungen kam es bei Historienbildern auch zu einer Weiterentwicklung. Neben einem offensichtlichen Realismus hatten „viele Gemälde eine symbolische oder moralistische Bedeutung“.³⁵ Allegorien von Krieg und Frieden, Liebe, Reichtum oder die Vergänglichkeit dessen oder auch von Städten spielten eine große Bedeutung im Œuvre der Zeit. Auch die Elemente, die vier Jahreszeiten etc. wurden weiter dargestellt, auch hier mit eigenen Entwicklungen, da die Figuren aus religiösem oder mythologischem Kontext heraustraten und eher „profane Figuren der Alltagsszenen“³⁶ dargestellt wurden. Damit die Gemälde auch sicher verstanden wurden, fügten Künstler häufig eine Inschrift wie Memento mori o.ä. hinzu. Beliebt waren auch Bilder in den Bildern, auf denen im Hintergrund Schiffe im Sturm oder der Göttin Fortuna dargestellt waren, die auf eine bestimmte Bedeutung des Dargestellten verwiesen.³⁷

Der Begriff Genremalerei existierte im 16. und 17. Jahrhundert nicht. Stattdessen verwendete man Begriffe wie Gesellschaft oder Belustigung, manchmal auch Beschreibungen. Vermeers Milchmädchen wurde 1696 mit dem Titel Mädchen, das Milch einschenkt bei einer Auktion geführt.³⁸ Thematisch kann man Figurenstücke, die vor 1630 entstanden, meist auf flämische oder holländische Werke aus den letzten Jahrzehnten zurückführen.³⁹ Ein beliebtes Thema war das des Verlorenen Sohnes, dem sich auch Johann Liss gewidmet hatte. Es zog sich durch das 17. Jahrhundert, oft zeigte eine Szene das Hauptthema mit Nebenszenen im Hintergrund und ist in diesen Gesellschafts-Bildern nur schwer zu identifizieren. Allgemein können solche Darstellungen als Warnungen vor liederlichem Lebensstil gedeutet werden. Es war den Menschen des 17. Jahrhunderts möglich, eine Moral aus diesen Figurenstücken jedweden Themas zu lesen, was durch kirchliche Predigten verstärkt wurde.⁴⁰

Die Porträtmalerei wurde von Zeitgenossen wie Karel van Mander oder Jacob Jordaens als niedrig in ihrer Bedeutung für die Kunst eingestuft.  Dies steht im Gegensatz zu der riesigen Anzahl Porträts, die sich aus dieser Epoche erhalten haben, und die meist nach klaren Regeln entstanden. In größeren Ateliers konnte der Kunde wie aus einem Katalog aus verschiedenen vorgegebenen Darstellungsmöglichkeiten auswählen. Manche Porträtisten, zu denen auch Goltzius zählte, boten schon vorgefertigte Gemälde an, bei denen nur der Kopf individuell ergänzt wurde.⁴¹ Ganzkörperporträts oder Familiengruppen gaben die Möglichkeit, bestimmte Hintergründe oder Tätigkeiten mit einzubringen. In den Nördlichen Niederlanden war auch das Reiterporträt beliebt.⁴² Niederländische Besonderheiten sind sogenannte Bürgerwehrstücke, entweder bestückt mit Halbfiguren, Bankettszenen oder stehenden Figuren, die auch Frans Hals von einer Kompanie oder Rembrandt mit seiner sogenannten Nachtwache, beide in Amsterdam, fertigten.⁴³ Regentenstücke stellten die Vorsteher von Gilden, wohltätigen Organisationen o.ä. dar. Die dritte niederländische Besonderheit stellt sogenannte Anatomiestunden dar, bei denen ein Sezierszenen dargestellt wurden. Auch diese wurden hauptsächlich in Amsterdam gefertigt.⁴⁴

Der Ausdruck Stillleben, „Stilleven“, wird erstmals in den Nördlichen Niederlanden um 1650 benutzt. Thematisch wurden schon vor dieser Zeit Stillleben gemalt, jedoch unter beschreibenden Namen wie „Blumenvase“ etc. Meist wurden aus didaktischen Zwecken verschiedene Objekte kombiniert, denn „die Idee der Kunst um der Kunst willen war noch nicht geboren, und ein ausschließlich wegen des Gefallens an den Objekten und dem Spiel des Lichtes zusammengestelltes Silleben war im 17. Jahrhundert undenkbar.“⁴⁵ In diesem Bereich können Blumenstücke, Vanitas-Stillleben, Küchenstücke und Marktszenen, kleine Bankettchen, kleine Frühstücke, Tabakstückchen, Fisch- und Vogelstillleben und Prunkstillleben unterschieden werden.⁴⁶ Auch trompe-l’œil-Elemente finden sich, etwa bei Samuel van Hoogstraten.⁴⁷ Zentrum der Stilllebenmalerei war in den ersten drei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts Haarlem.

Die Landschaftsmalerei erreichte im 17. Jahrhundert einen großen Aufschwung und war bei den Käufern sehr beliebt. Das Zentrum war auch hier Haarlem.⁴⁸ Sowohl Veduten als auch Fantasielandschaften wurden gefertigt. Eingeleitet wurde dieses Genre durch die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts. Der wachsende Nationalstolz trug dazu bei, die Umwelt genauer zu beobachten und darzustellen. Wie Stillleben haben auch viele Landschaften eine moralisierende Botschaft.⁴⁹ Die holländische Landschaft ist ein charakteristisches Kennzeichen der Kunst der Nördlichen Niederlande, daneben existierte noch die italianisierende Landschaft von Künstlern, die meist zuvor Italien besucht hatten.⁵⁰ Auch Landschaftsgemälde entstanden in Ateliers, wenn auch im Freien skizziert wurde.⁵¹

Seestücke in allen Formen sind typisch für Küstenregionen, sowohl friedliche Szenen als auch Darstellungen von Sturm und Schiffbruch. Auch Wiedergabe von Binnengewässern oder Flüssen zählen dazu. Seeschlachten waren durch den Achtzigjährigen Krieg ein beliebtes Motiv, Wilhelm van de Velde fuhr sogar selbst mit der Flotte hinaus, um das Kampfgeschehen darstellen zu können.⁵² Nachdem England die Vormachtstellung auf den Meeren erlangt hatte, ließ auch das Interesse der Bevölkerung an Flottenstücken nach.⁵³

Architekturstücke begannen als eigenständiges Thema schon bei Hans Vredeman de Vries um 1600. Eine Perspektivstudie aus Den Haag knapp ein Jahrzehnt später zeigt das aufsteigende Interesse an diesem Thema. Sowohl Interieurstücke als auch die phantastische Architektur wurden bis ins späte 17. Jahrhundert Lieblingsthemen von Künstlern. Auch Stadtansichten waren bei Künstlern und Käufern gleichermaßen geschätzt.⁵⁴

Alexander Adriaenssen, Stillleben mit Fischen und Katze, 1. Hälfte 17 Jh., Öl auf Holz, 59 x 91 cm, Madrid, Museo del Prado 

Netzwerke

Gemeinsam hatten alle Künstler ab dem 16. Jahrhundert, dass sich seit dem Mittelalter, in dem kunstschaffende Menschen noch als Handwerker und nicht als Künstler angesehen wurden, eine veränderte Einstellung zur Tätigkeit des Künstlers entwickelt hatte. Der Künstler war jedoch auch weit mehr gefordert: es wurden Kenntnisse in breitgefächerten literarischen Gebieten erwartet, die dann in den Kunstwerken umgesetzt werden mussten, um nicht nur die Sinne, sondern auch den Verstand des Betrachters anzuregen.⁵⁵  

Während flämische Künstler wie Willem Key und Frans Floris dafür bekannt waren, in Luxus zu leben und hohe Adlige zu Festen einzuladen, gab es dies in den Nördlichen Niederlanden nicht oder nur selten, da man dort eher dem Puritanischen und einer gewissen Nüchternheit zugeneigt war.⁵⁶ Auch wenn Künstler aufgrund der veränderten Wertschätzung ihres Kunstschaffens und geschickt angelegter Netzwerke mit höheren Einkünften als in früheren Zeiten rechnen konnten, so konnten doch nur wenige vom Erlös ihrer Bilder leben und mussten zusätzlich andere Arbeiten annehmen. Künstler gehörten meist zur Mittelschicht und konnten nur in seltenen Fällen daraus aufsteigen.⁵⁷ 

In den Nördlichen Niederlanden konnte man durch das Fortbestehen des reglementierten Zunftwesens und einer wachsenden Spezialisierung auf Landschaften, Stillleben oder Porträts bis in das 17. Jahrhundert eher einen Rückgang des vielseitig gebildeten, wohlhabenden Künstlers verzeichnen.⁵⁸ Dies wurde durch religiöse, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen verstärkt. Der südliche Teil der Niederlande blieb unter spanischer Herrschaft, der Adel baute dort seine Vormachtstellung aus. In den nördlichen Niederlanden lag die Macht bei den Patriziern, hauptsächlich Kaufleuten. Dort setzte sich auch der protestantische Glaube zunehmend durch. 

Umso wichtiger waren Netzwerke für die Künstler. Diese bildeten sich durch ihre Ausbildung und durch die daraus resultierenden Kontakte zu anderen Künstlern. Eine feste Tradition bis etwa 1620 war hierbei eine Reise nach Italien. Nach 1620 fand die Ausbildung größtenteils in den Niederlanden selbst statt, wofür ein wachsendes Nationalbewusstsein der Grund gewesen sein könnte. Auch die zunehmende Veränderung der Bildthemen machte eine Reise nach Italien nicht mehr zwingend nötig. Dennoch unternahmen auch in der folgenden Zeit viele Künstler weiterhin Bildungsreisen. Dabei wurden sie vom Krieg mit Spanien wenig behindert, da die Grenzen geöffnet blieben.⁵⁹

Künstlervereinigungen

Auch die Zünfte bzw. Gilden, die ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert hatten, aber bis ins 17. Jahrhundert bestehen blieben, spielten weiterhin eine wichtige Rolle. Wenn auch Karel van Mander in seinem Schilder-Boeck dagegen wetterte, dass Maler, die er als edel und frei bezeichnete, in Handwerkszünfte integriert waren,⁶⁰ so schlossen sich doch in allen Städten Künstler in der dort ansässigen Lukasgilde zusammen. Das Wort Maler wurde dabei nicht in Berufe untergliedert, alle, die mit einem Pinsel arbeiteten, egal ob Feinmaler/ Künstler oder Grobmaler/ Anstreicher, zählten dazu. Auch Arnold Houbraken, der Herausgeber der Großen Schouburgh, beklagte selbst noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts, dass in schlechten Zeiten Kunstmaler dazu gezwungen waren, grobe Anstriche vornehmen zu müssen.⁶¹ 1631 versuchten Künstler in Haarlem, zwei unterschiedliche Abteilungen in der Gilde einzurichten, was von den Stadtvätern jedoch abgelehnt wurde. 1642 war die niederländische Stadt Leiden die einzige Stadt ohne Lukasgilde.⁶²

Abgesehen vom Status benötigten die Künstler des 17. Jahrhunderts aber auch die Vorteile einer Gilde, wobei der Name St. Lukasgilde auch nach der Reformation im Norden beibehalten blieb. „Ihr Ziel war die Sicherung einer umfassenden Berufsausbildung, die Garantie der Produktionsgüte und Schutz gegen auswärtige Konkurrenz. Durch Beschränkung der Zahl der Lehrlinge konnten sie Kontrolle über die Produktion behalten. Intern wurde für Gildenmitglieder weitreichende Vorsorge getroffen, die der modernen Gesundheitsfürsorge und den Witwen- und Waisenrenten vergleichbar ist.“⁶³ Mitglied werden konnte nur ein offiziell niedergelassener Bürger, bei Umzug in eine andere Stadt musste erneut das Bürgerrecht gekauft und der ansässigen Gilde beigetreten werden. Die Einfuhr von Gemälden aus anderen Orten war offiziell verboten, was vor allem Künstler traf, die auf den Export angewiesen waren. Wie bei allen Zunftregeln gab es aber auch Möglichkeiten, diese zu umgehen, vor allem mit steigenden Bevölkerungszahlen.⁶⁴

Pietro Francesco Alberti, Malerakademie, Anfang 17. Jahrhundert, Kupferstich,
40,5 x 53 cm, Amsterdam, Rijksmuseum, Rijksprentenkabinet.

Liss Kontakte

Johann Liss hatte um 1615 Amsterdam erreicht und etwa vier Jahre in den Niederlanden verbracht, und man muss davon ausgehen, dass er dort etliche Künstler bzw. deren Werke kennenlernte. Pieter Lastmann, David Vinckboom, Jan und Jacob Pynas, Jan Tengnagel, Francois Venant und Claes Moeyaert gehören zu den Künstlern, die zu dieser Zeit in Amsterdam tätig waren. Sowohl Joachim von Sandrart als auch Arnold Houbraken erwähnen Hendrick Goltzius im Zusammenhang mit Johann Liss, wobei aber nicht klar ist, ob er bei diesem in Haarlem gelernt hatte oder nur in seiner Malweise beeinflusst war.⁶⁵ Graphische Arbeiten von Liss sprechen für einen längeren Aufenthalt in Haarlem, wo bedeutende Künstler der holländischen Malerei gewirkt hatten. Neben Goltzius und Cornelius van Haarlem zählen dazu Frans und Dirk Hals, Willem Buytewech, Esaias van de Velde und Jacob Matham. Auch Antwerpen kommt als mögliche Station von Johann Liss in Betracht, da er Ideen aus Jan Brueghels Bauernstreit in seinem eigenen Werk aufgriff. Auch eine Beziehung von Johann Liss zu Jacob Jordaens kann vermutet werden.⁶⁶ Wie sehr die Zeit in den Niederlanden Johann Liss geprägt hatte, zeigt die Tatsache, dass viele seiner in Italien gefertigten Werke die Eindrücke der Jahre in den Niederlanden noch widerspiegelten.⁶⁷

Hendrick Goltzius, Venus und Adonis, 1614, Öl auf Leinwand, 141 cm x 191 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München (Bild von: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/y7GE8l0LPV/hendrick-goltzius/venus-und-adonis)

Autorinnen: Sabine Brandenburg und Marija Bilan

Endnoten
¹ Haak 1984, S. 11
² Ebd., S. 14
³ Ebd., S. 16-17
 Ebd., S. 21-24
 Ebd., S. 25-26

¹⁶ Wilenga 2012, S. 83
¹⁷ Schäfer
¹⁸ Wilhelm
¹⁹ Mai 1992, S. 36
²⁰ Haak 1984, S. 11

³¹ Bauer 1982, S. 25-26
³² Haak 1984, S. 29
³³ Ebd., S. 28
³⁴ Ebd., S. 78-82
³⁵ Ebd., S. 70

⁴⁶ Haak 1984, S. 115-133
⁴⁷ Bauer 1982, S. 87
⁴⁸ Ebd., S. 52
⁴⁹ Haak 1984, S. 135-136
⁵⁰ Ebd., S. 138-146

⁶¹ Haak 1984, S. 30
⁶² Ebd., S. 30
⁶³ Ebd., S. 30
⁶⁴ Ebd., S. 30-31
⁶⁵ Klessmann 1999, S. 25
⁶⁶ Ebd., S. 37
⁶⁷ Ebd., S. 40

 Haak 1984, S. 162-164
 Ebd., S. 165-66
 Ebd., S. 226-228
 Bart 2000, S. 13
¹⁰ Haak 1984, S. 178

²¹ Olbrich 1990, S. 49
²² Ebd., S. 56
²³ Ebd., S. 85
²⁴ Higgins
²⁵ Schmidkte

³⁶ Haak 1984, S. 71
³⁷ Ebd., S. 74-75
³⁸ Ebd., S. 85
³⁹ Ebd., S. 93
⁴⁰ Ebd., S. 93

⁵¹ Bauer 1982, S. 42
⁵² Haak 1984, S. 150
⁵³ Ebd., S. 151
⁵⁴ Ebd., S. 152-155
⁵⁵ Ebd., S. 27

¹¹ Wilenga 2012, S. 22
¹² Der Protestantismus in den Niederlanden, Webseite des Musée virtuel du protestantisme
¹³ Olbrich 1990, S. 46
¹⁴ Schäfer 
¹⁵ Wilenga 2012, S. 82

²⁶ Haak 1984, S. 29
²⁷ Bauer 1982, S. 25
²⁸ Haak 1984, S. 56
²⁹ Ebd., S. 33
³⁰ Ebd., S. 28

⁴¹ Haak 1984, S. 99
⁴² Ebd., S. 101-103
⁴³ Ebd., S. 105-107
⁴⁴ Ebd., S. 111
⁴⁵ Ebd., S. 115

⁵⁶ Haak 1984, S. 27-28
⁵⁷ Ebd., S. 33
⁵⁸ Ebd., S. 28
⁵⁹ Ebd., S. 29
⁶⁰ Ebd., S. 30

Bibliographie

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BART, Cornelis (Hg.), Das Goldene Zeitalter der niederländischen Kunst: Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk des 17. Jahrhunderts in Holland, Stuttgart: Belser, 2000

HAAK, Bob, Das goldene Zeitalter der holländischen Malerei, Köln 1984.

HIGGINS, Charlotte, The old black, in: The Guardian, 22.06.2007, online Ausgabe (https://www.theguardian.com/artanddesign/2007/jun/22/art.fashion), letzter Zugriff am 19.04.2021

KLESSMANN, Rüdiger, Johann Liss. Eine Monographie mit kritischem Œuvrekatalog, Doornspijk 1999.

MAI, Ekkerhard (Hg.), Von Bruegel bis Rubens: das goldene Jahrhundert der flämischen Malerei, Köln: Wallraf-Richartz-Museum [u.a.], 1992

OLBRICH, Harald, Möbius, Helga, Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Leipzig: Koehler & Amelang, 1990

SCHÄFER, Christoph, Ein frühneuzeitliches Wirtschaftswunder, Webseite der Uni Münster: (https://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/geschichte/anfaenge/wirtschaftswunder.html), letzter Zugriff am 17.04.2021

SCHMIDTKE, Verena, Die höfische Kleidung im Barock, in: Online-Magazin für Geschichte, 10.12.2014, Webseite der GeschiMag (https://geschimagazin.wordpress.com/2014/12/10/die-hofische-kleidung-im-barock-teil-1/), letzter Zugriff am 19.04.2021

WIELENGA, Friso, Geschichte der Niederlande, Stuttgart: Reclam, 2012

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WILHELM, Franz, Die Geburt des Kunstmarktes, zur Themenausstellung Rembrandt, Ruisael, van Goyen und die Künstler des Goldenen Zeitalters, Webseite des Bucerius Forums: (https://www.buceriuskunstforum.de/ausstellungen/die-geburt-des-kunstmarktes-rembrandt-ruisdael-van-goyen-und-die-kuenstler-des-goldenen-zeitalters), letzter Zugriff am 18.04.2021